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Fender – Der wichtige Schutz für Boot und Steg

Wer regelmäßig mit dem Boot unterwegs ist, weiß: Beim An- und Ablegen kommt es oft zu engen Situationen – besonders in Häfen oder bei Wellengang. Fender spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie schützen das Boot vor Beschädigungen durch Kontakt mit Stegen, Kais oder anderen Schiffen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Fender: welche Arten es gibt, wie man sie richtig einsetzt, worauf man beim Kauf achten sollte und wie man sie pflegt.


1. Was sind Fender und wofür werden sie verwendet?

Fender sind stoßdämpfende Elemente, meist aus Kunststoff oder Gummi, die außen an Booten angebracht werden. Sie dienen dazu, das Boot vor Kratzern, Dellen oder anderen Schäden zu schützen, die durch Kontakt mit festen Objekten entstehen können. Ohne Fender kann es beim Anlegen schnell teuer werden – insbesondere bei empfindlichen Rümpfen oder lackierten Oberflächen.


2. Verschiedene Arten von Fendern

Fender gibt es in unterschiedlichen Formen, Größen und Materialien – je nach Bootstyp und Einsatzbereich.

a) Zylinderfender

Die klassische und meistverbreitete Form. Sie sind länglich und werden meist vertikal an der Bordwand befestigt. Ideal für Motorboote, Segelboote und Yachten.

b) Kugelfender (Ballfender)

Diese runden Fender haben eine größere Fläche zur Stoßaufnahme und eignen sich besonders bei größeren Booten oder in unruhigen Gewässern. Sie kommen häufig bei Berufsschiffen zum Einsatz.

c) Flachfender / Plattenfender

Flach und rechteckig, gut geeignet für kleinere Boote oder enge Liegeplätze. Sie lassen sich platzsparend verstauen und sind leicht zu handhaben.

d) Eckfender / Stegfender

Nicht am Boot, sondern direkt am Steg montiert. Sie schützen das Boot bei direktem Kontakt mit dem Anlegeplatz – ideal für viel frequentierte Plätze oder enge Boxen.


3. Die richtige Größe und Anzahl wählen

Je größer das Boot, desto größer und stabiler sollten auch die Fender sein. Eine grobe Faustregel: Pro 3 Meter Bootslänge mindestens ein Fender – bei engen Manövern oder starkem Wellengang auch mehr.

Die Größe der Fender hängt zusätzlich vom Gewicht des Boots und der Anlegeumgebung ab:

BootslängeEmpfohlene Fendergröße
bis 5 m10–15 cm Durchmesser
6–9 m15–20 cm Durchmesser
10–12 m20–25 cm Durchmesser
über 12 mab 25 cm Durchmesser

4. Richtiges Anbringen der Fender

Damit Fender ihre Schutzfunktion erfüllen, müssen sie korrekt angebracht werden:

  • Höhe anpassen: Der Fender sollte knapp über der Wasserlinie hängen – dort, wo das Boot bei Kontakt aufprallen würde.
  • Fenderleine verwenden: Mit speziellen Leinen oder Knoten (z. B. Webeleinstek) befestigen.
  • Positionierung: Besonders in Höhe der breitesten Stelle des Bootes anbringen. Bei längeren Booten mehrere Fender gleichmäßig verteilen.
  • Bei Bedarf horizontal anbringen: Z. B. beim Anlegen an Pfählen oder Dalben.

5. Pflege und Lagerung von Fendern

Fender sind ständig Wind, Wetter und Schmutz ausgesetzt. Mit der richtigen Pflege halten sie jedoch viele Jahre:

  • Regelmäßig reinigen: Mit Wasser und mildem Reinigungsmittel. Bei hartnäckigem Schmutz spezielle Kunststoffreiniger verwenden.
  • Nicht dauerhaft im Wasser lagern: Vermeidet Algenbewuchs und Materialermüdung.
  • Trocknen vor der Lagerung: Um Schimmel und Gerüche zu vermeiden.
  • Luftdruck prüfen: Fender sollten weder zu weich noch zu hart sein. Viele lassen sich mit handelsüblichen Luftpumpen nachfüllen.

Fazit

Fender gehören zur Grundausstattung jedes Bootes – egal ob Segelyacht, Motorboot oder Angelkutter. Sie bieten effektiven Schutz, sind einfach zu handhaben und helfen, teure Schäden zu vermeiden. Wer die richtige Größe wählt, sie korrekt anbringt und gut pflegt, hat lange Freude an seinen Fendern und kann beruhigt anlegen – auch bei schwierigen Bedingungen.